Wien (OTS)
- Der Ankündigung der Freiheitlichen Arbeitnehmer bei der kommenden Vollversammlung der AK-Wien im November einen Antrag auf Erhöhung des amtlichen Kilometergeldes auf mindestens 0,60 Euro einzubringen, ist für der FCG-ÖAAB-Fraktion zwar ein richtiges Signal, kommt aber ein wenig spät. Bisher waren nämlich ähnliche Anträge von FCG-ÖAAB immer von der roten Mehrheit und teilweise sogar mit Beteiligung der Grünen und der Freiheitlichen abgelehnt oder zugewiesen worden. „Ein Begräbnis erster Klasse sozusagen. Und das seit vielen Jahren“, wie Fritz Pöltl, der FCG-ÖAAB-Fraktionsvorsitzende in der AK-Wien feststellen muss.
Kilometergeld-Vereinbarung
Vorgeschichte: Die regelmäßige „Erhöhung des amtlichen Kilometergeldes" wurde seinerzeit von der FPÖ verhindert, weil man die „Neufestlegung des amtlichen Kilometergeldes nicht mehr für notwendig erachtet hat“ und die bestehende Kilometergeld-Vereinbarung kündigte. Fritz Pöltl: „Die Statistik Austria hat in der Folge die Berechnung der Inflationsrate für das Kilometergeld unter den Tisch fallen lassen und gar nicht mehr erhoben.“
Verlustgeschäft
Seit 14 Jahren beträgt das amtliche Kilometergeld 0,42 Euro, davor 0,39 Euro. Darin enthalten: Neben den Anschaffungs- und Treibstoffkosten auch die Kfz-Steuer die Kosten für alle Versicherungen, für das Service, für Reparaturen und natürlich auch die Parkgebühren, Straßenmauten und die Autobahn-Vignette. „In den letzten 14 Jahren sind alle diese Kosten zumindest an die jeweilige Inflationsrate angepasst worden. In Wien etwa werden die betreffenden Gebühren wie für das Kurzparken schon seit einigen Jahren über das umstrittenen Valorisierungsgesetz sogar automatisch angepasst“, kritisiert Fritz Pöltl.
Preisexplosion
Vor 20 Jahren übersprang der Spritpreis erstmals mit knapp 14 Schilling die fiktive Marke von 1 Euro. Heute kostet Superbenzin etwa 1,75 Euro oder liegt mit umgerechnet 24 Schilling fast doppelt so hoch. „Das amtliche Kilometergeld, das Autofahrern zusteht, wenn sie das Fahrzeug beruflich benötigen, liegt seit 14 Jahren unverändert bei 0,42 Euro pro gefahrenem Kilometer. Das ist keineswegs mehr kostendeckend und ein echtes Verlustgeschäft“, weiß Fritz Pöltl. Dank dramatisch gestiegenen Auto-Neupreise, explodierenden Reparaturkosten und den jeweils mit den Inflationsraten steigenden Maut-, Parkpickerl- und Kurzparkkosten.
Kostenfalle Kurzparken
„Zuletzt kamen auch noch die völlig unnötige Ausweitungen der gebührenpflichtigen Kurzparkzonen in den Außenbezirken hinzu“, kritisiert Fritz Pöltl. „Eine reine Geldbeschaffungsaktion der Stadt Wien! Sie schädigt die Wirtschaft und die Menschen, die auf ihr Auto angewiesen sind, bringt aber der Stadt allein heuer 170 Millionen Euro. Und wo bleiben die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die das alles bezahlen? Sie müssen nämlich den Einsatz ihres PKW nun zum Teil sogar für ihre Arbeitgeber subventionieren, um nicht ihre Jobs zu verlieren!“
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